Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Dicke Luft in München – Was folgt aus den neuen EU-Grenzwerten?

Jetzt macht die EU-Nägel mit Köpfen. Ab 2030 sollen deutlich niedrigere Luftschadstoffgrenzwerte gelten. In München sind etwa die Grenzwerte für Stickstoffdioxid aktuell mehr als doppelt so hoch als dann erlaubt. Die Rathaus-Regierung freut sich trotzdem, dass in der Landshuter Allee die aktuellen Stickoxid-Grenzwerte „nur“ um 5 µg/m³ überschritten werden. Die Gesundheit der Anwohner:innen wird dabei völlig außer Acht gelassen. Die Fraktion ÖDP/München-Liste reicht morgen ein Antragspaket ein, dass schnell greifende Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität vorsieht.

Die EU-Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament haben sich gestern auf neue Luftschutzziele ab dem Jahr 2030 geeinigt. Die Jahresgrenzwerte für Feinstaub (PM 2,5) sollen von 25 µg/m³ auf 10 µg/m³ herabgesetzt werden.  Die Stickstoffdioxid-Werte sollen von 40 µg/m³ auf 20 µg/m³ reduziert werden. All diese Werte werden in München deutlichst überschritten!

Die Auswirkungen von Stickstoffdioxid auf die Gesundheit sind alarmierend: Atemnot, Husten, Bronchitis und chronische Atemwegs- und Lungenerkrankungen sind nur einige der möglichen Folgen. Die erhöhte NO2-Belastung birgt auch ein erhöhtes Risiko für Allergien und schwerwiegende Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, was sich sogar in einer Zunahme der Sterblichkeit niederschlägt. Studien zeigen, dass fast 800.000 Europäer jährlich vorzeitig an durch Luftverschmutzung verursachten Krankheiten sterben.

Die Fraktion ÖDP/München-Liste fordert daher:

  1. Einen grundlegenden Strategiewechsel zur Luftreinhaltung: Wir brauchen in München schnelle Maßnahmen, die eine deutliche Reduktion der Luftschadstoffe bringen.
  2. Einen kostenlosen ÖPNV innerhalb des Mittleren Rings: Die Anwohner:innen des Mittleren Rings haben – wie alle anderen – ein Recht auf saubere Atemluft. Daher müssen Anreize geschaffen werden, in besonders belasteten Gebieten das Auto stehen zu lassen.
  3. Ein Förderprogramm für Luftreiniger in belasteten Gebieten: Da etwa in der Landshuter Allee die Anwohner:innen die Fenster kaum noch öffnen können, weil die Landeshauptstadt München nicht genug getan hat, um die Luftqualität zu verbessern, sollten sie einen Zuschuss zu Luftreinigern erhalten.

Tobias Ruff, Fraktionsvorsitzender: „In München brennt die Hütte. Die Landshuter Allee ist noch immer die dreckigste Straße in Deutschland. In sechs Jahren greifen die neuen Grenzwerte der EU und trotzdem sind Grün-Rot immer noch nicht wachgerüttelt. Wir schaffen es noch nicht einmal, die laschen Grenzwerte aus dem Jahr 2008 einzuhalten, und setzen die Gesundheit der Münchner:innen auf’s Spiel. Die aktuellen Maßnahmen reichen hinten und vorne nicht aus. Wir müssen dringend wirksamere Lösungen implementieren, um die Luftverschmutzung zu reduzieren und die Lebensqualität in München zu verbessern."

 

Zurück