Pressemitteilung
Knappe Kassen, große (Alb-)Träume: München spart bei Klimaschutz, Schulbau und Wohnen, aber plant für Olympia
Während München aktuell bei wichtigen Zukunftsthemen den Gürtel enger schnallen muss, hält die Stadtspitze an der Idee einer Olympia-Bewerbung für 2040 fest. Die Fraktion ÖDP/München-Liste fordert in einem aktuellen Antrag volle Transparenz über Kosten, Infrastruktur und Auswirkungen auf den Breitensport. Denn während bei Schulen, Wohnungen und Klimaschutz gestrichen wird, soll plötzlich wieder Geld für ein internationales Großevent da sein.
Kürzungen auf der einen Seite, Olympia-Träume auf der anderen
Die Realität in München sieht anders aus: In der nächsten Vollversammlung soll beschlossen werden, dass beim Wohnungsbau aus finanziellen Gründen auf Lärmschutz, PV-Anlagen und Begrünung verzichtet werden soll, die Schulbauprogramme werden abgespeckt, Großprojekte wie die zweite Stammstrecke werden deutlich teurer als geplant. Gleichzeitig plant die Stadtspitze die Bewerbung für ein Event, das Milliarden verschlingen würde, während bereits jetzt das Geld nicht reicht, um den Alltag der Menschen zu verbessern.
Sport für alle? Schon heute überlastet
Der Zustand der Sportinfrastruktur ist alarmierend. Die Sanierung des Olympiastadions dauert länger und wird teurer als zunächst angenommen. Das Stadion ist außerdem aktuell nicht für internationale Leichtathletik-Wettkämpfe zugelassen. Viele Sporthallen sind überbelegt, Vereine haben Schwierigkeiten, überhaupt noch Trainingszeiten zu bekommen. Schwimmkurse für Kinder werden wegen neuer Förderrichtlinien deutlich teurer. Kleinere Vereine würden nicht von Olympia profitieren, weil die Kapazitäten schon heute nicht ausreichen.
Olympia-Entscheid faktenbasiert
Der Deutsche Olympische Sportbund hat Anfang April angekündigt, eine Bewerbung für die Spiele 2040 weiter vorantreiben zu wollen. Die Fraktion ÖDP/München-Liste fordert daher, dass die Stadt offenlegen soll, wie viele Sporthallen und Schwimmbäder derzeit tatsächlich zur Verfügung stehen. Sie soll transparent machen, was die Sanierung der Olympiabauten von 1972 kostet und wie die Finanzierung im Verhältnis zum Breitensport steht. Und sie soll erklären, wie garantiert wird, dass öffentlich finanzierte Sportstätten nicht wieder vorrangig dem Spitzensport oder kommerziellen Anbietern zugutekommen.
Tobias Ruff, Fraktionsvorsitzender: „Die Stadt hat kein Geld für den Klimaschutz, für Schulen und wichtige Infrastrukturmaßnahmen, aber für Olympia soll plötzlich alles möglich sein? Das ist nicht nur weltfremd, das ist auch sozial ungerecht. Die Hallen sind voll, Schwimmkurse fallen aus und Ehrenamtliche kämpfen um Ressourcen. Wenn wir Sport für alle wollen, müssen wir zuerst die Basis stärken. Wenn im Herbst die Münchner:innen über eine Olympia-Bewerbung entscheiden, müssen alle Fakten auf dem Tisch liegen. Wir fordern volle Transparenz.“