Pressemitteilung
München baut auf Hopfen und Hanf
Wenn es nach der Fraktion ÖDP/München-Liste geht, könnten zwei traditionelle Kulturpflanzen bald eine neue Rolle in Münchens Stadtentwicklung spielen. In gleich drei aktuellen Anträgen an den Stadtrat wird vorgeschlagen, dass Hanf und Hopfen gezielt in der Bauwirtschaft und Stadtplanung zum Einsatz kommt. Die Pflanzen können als Dämmmaterial, Schallschutz und Bauplatten eingesetzt werden und sind eine wichtige ökologische Alternative zu Styropor.
Für den Klimaschutz ist der Bausektor ein wichtiger Hebel: Die Bauindustrie ist weltweit verantwortlich für fast 40% des verursachten Mülls, 50% des Energieverbrauchs, 50% des Materialverbrauchs und 40% der CO2-Emissionen. Darum schlägt die Fraktion ÖDP/München-Liste im ersten Antrag ein Pilotprojekt zum Nutzhanfanbau auf stadteigenen Flächen vor. Hanf wurde jahrzehntelang unterschätzt, ist aber klimafreundlich, pflegeleicht und bodenverbessernd. Daher eignet er sich für die ökologische Landwirtschaft im Stadtumfeld. Gleichzeitig könnten Erfahrungen im Anbau gesammelt und in Kooperation mit bestehenden Hanfbetrieben wissenschaftlich begleitet werden.
Ein zweiter Antrag adressiert Münchens Wirtschaft: Unternehmen, die Hanfprodukte etwa für die Baubranche, die Textilherstellung oder die Papierproduktion verwenden, sollen künftig durch einen speziellen Fördertopf des Referats für Arbeit und Wirtschaft (RAW) unterstützt werden.
Im dritten Antrag fordert die ÖDP/München-Liste, dass das städtische Bauzentrum München in seiner Musterhaussiedlung Poing verstärkt über alternative Baustoffe wie Hanf und Hopfen informiert. In Form einer Ausstellung oder in Kooperation mit Musterhäusern sollen Besucherinnen und Besucher erleben können, wie vielseitig und zukunftsfähig natürliche Materialien im Hausbau einsetzbar sind.
Nicola Holtmann, umweltpolitische Sprecherin:
„Schon 6000 vor Christus wussten die Menschen, dass sich Hanf als Baumaterial hervorragend eignet. Trotzdem wird heutzutage vor allem mit Styropor gedämmt. Das wollen wir ändern, denn Hanf und Hopfen sind natürliche, kreislauffähige Baustoffe, die Gesundheit, Klima und lokale Wertschöpfung in Einklang bringen können.“