Pressemitteilung
„Das Lügengebilde bröckelt“: SWM tragen (Teil-)Verantwortung für Kostenexplosion!
Gestern schockierten die Stadtwerke München (SWM) die Bürger:innen mit ihrem Plan die Gaspreise ab dem 1. Januar 2023 annähernd zu verdoppeln (+93%). Bei allem Verständnis für die aktuell schwierige Versorgungssituation sind die hohen Kosten auch beim Strom der SWM zum Teil hausgemacht: Seit Jahren beteuern die SWM, auf kostengünstige erneuerbare Energien zu setzen und deren Ausbau voranzutreiben. Kritik der Fraktion ÖDP/München-Liste, dass der Ausbau in München zu schleppend vorangeht und dass es den Münchner:innen nichts nützt, wenn im hohen Norden Windparks betrieben werden, wurden von Herrn Bieberbach als Idiotie diskreditiert.
Und noch heute werben die SWM mit der Aussage, dass 90 % des Münchner Strombedarfs mit Öko-Strom gedeckt wird. Das mag mathematisch schöngerechnet sogar stimmen, nur nutzt das den Münchner:innen nichts. Dieser günstige Ökostrom kommt nämlich nicht bei uns an, da es in Norwegen keine Leitungen vom Norden in den Süden, geschweige denn nach München gibt. Um München zu versorgen, verbrennen die SWM weiterhin teure und klimaschädliche Energieträger wie Erdgas und Steinkohle!
Die Fraktion ÖDP/München-Liste fordert daher, dass die irreführende, selbstverherrlichende Werbung der SWM eingestellt wird, dass die SWM zugeben, dass norwegischer Öko-Strom nicht in München ankommt und, dass München den Ausbau von regional produziertem und regional nutzbarem Öko-Strom vorantreibt, anstatt sich die reale Situation schönzurechnen.
Tobias Ruff, Fraktionsvorsitzender: „Dank der SWM mussten Bürger:innen in Nordnorwegen im Sommer nur 1 Cent pro Kilowattstunde Strom zahlen. Warum? Weil die SWM dort einen Windpark nach dem anderen bauen. Jahrelang beteuerten die SWM, dass dieser Ökostrom dann auch in einen Stromsee fließen würde, aus dem dann auch der Münchner Strombedarf gedeckt würde. Hurra! Schon war München Öko-Strom-Hauptstadt. Nur, dass es halt keine Leitungen aus Nord-Norwegen gen Süden gibt. Und jetzt haben wir eine Energie-Krise und das Lügengebilde der SWM bröckelt. Wir müssen endlich Schluss machen mit dieser Schönrechnerei und dafür sorgen, dass München sich selbst mit Ökostrom und Geothermie versorgen kann. Wenn Herr Bieberbach das nicht kann, sollte er endlich seinen Platz für die echte Energiewende räumen.“