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Pressemitteilung

Olympischer Albtraum – Kostenexplosion und Mietwucher drohen!

Die Debatte um eine mögliche Bewerbung Münchens für die Olympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 nimmt an Fahrt auf. Während der bayerische Innenminister und der zweite Bürgermeister die Idee befürworten, stellt sich die Fraktion ÖDP/München klar gegen eine mögliche Bewerbung. Vor einem möglichen Ratsbegehren müssen alle Fakten auf den Tisch. Daher sollen in einer Anfrage geklärt werden, welche Folgen die Austragung eines solchen Mega-Events für die Bürger:innen der Stadt haben könnte. In allen bisherigen Austragungsorten sind Mieten und Immobilienpreise explodiert.

Wenn München eines nicht braucht, sind es Riesen-Events von ethisch fragwürdigen Sportverbänden, die auch noch die Lebenshaltungskosten explodieren lassen und den Wohnraum weiter verknappen. In einer Zeit, in der die Haushaltskassen der Stadt leer sind, ist es fraglich, ob sich München schon allein die Bewerbung finanziell überhaupt leisten kann und sollte. Diese kostet mindestens 7 Millionen Euro! Die Olympischen Spiele in Paris haben gezeigt, dass auch die Kosten für die Spiele kaum berechenbar sind – sie kosteten 7,7 Milliarden Euro statt der anvisierten 2,4-3 Milliarden Euro.

Die Erfahrungen anderer Städte, die die Olympischen Spiele ausgerichtet haben, zeigen, dass die Austragung gravierende Auswirkungen auf die Wohnkosten hat. In Barcelona sind die Mieten und Immobilienpreise im Vorfeld der Spiele um über 144 % gestiegen. Auch in London, Seoul, Sydney und Co. konnten ähnliche Beobachtungen gemacht werden. Die gestiegenen Kosten führen zur Verdrängung von Gering- und Normalverdienern und verstärken die Gentrifizierung.

Vor diesem Hintergrund hat die Fraktion ÖDP/München-Liste eine Stadtratsanfrage gestellt, um Klarheit über das weitere Vorgehen und die potenziellen Konsequenzen einer Bewerbung Münchens für die Olympischen Spiele zu erhalten. Gefragt wird unter anderem, wie die Stadtverwaltung plant, die Risiken der Gentrifizierung zu managen, welche konkreten finanziellen Vorteile durch die Spiele zu erwarten sind und für wen, und wann ein Ratsbegehren zu diesem Thema vorgesehen ist.

 

Tobias Ruff, Fraktionsvorsitzender: „Sind es zwei Wochen olympische Partystimmung in der Stadt wert, dass die Mieten explosionsartig steigen und tausende Münchner:innen aus der Stadt verdrängt werden? Die European Championship haben gezeigt, dass wir Sport-Euphorie auch ohne in jeglicher Hinsicht fragwürdige Sportverbände haben können. Es ist schlicht falsch, dass wir die dringend benötigten Infrastruktur-Investitionen nur durchführen können, wenn wir auch noch Milliarden in Olympische Spiele stecken. Vor dem Ratsbegehren müssen alle Fakten auf dem Tisch liegen – wir hoffen sehr, dass die Bürger:innen sich nicht vom Olympischen Glanz blenden lassen.“

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