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Pressemitteilung

Sexistisches Silo – Firma übermalt umstrittene Zeichnung

Nur wenige Tage nachdem die Fraktion ÖDP/München-Liste einen Antrag gegen die sexistische Baustellenwerbung auf dem Baufeld der staatlichen Stadibau eingereicht hat, hat die Baufirma Ganser die diskriminierende Damen-Darstellung übermalt.

Warum war die Darstellung eben nicht ‚sexy‘, sondern ‚sexistisch‘? Werbung für knappe Bademode oder Fitnessstudios ist nicht per se sexistisch, bloß weil wenig Kleidung getragen wird. Sexistisch wird es erst, wenn die Darstellung der Frauen keinen inhaltlichen Bezug zum beworbenen Produkt hat. Das Pin-Up-Girl der Firma Ganser könnte also für bauchfreie Shirts und kurze Shorts werben, aber eben nicht für eine Baufirma.

‚Gibt es keine echten Probleme in unserer Stadt?‘ war eine weitere Frage, die uns oft gestellt wurde. Doch. Sexismus und sexualisierte Gewalt sind echte Probleme. Jede dritte Frau wird statistisch gesehen Opfer von (sexualisierter) Gewalt. Alle 45 Minuten wird statistisch gesehen eine Frau von ihrem Partner misshandelt.[1] Und das sind nur die offiziellen Zahlen! Außerdem zeigen Studien, dass gerade junge Frauen durch Darstellungen von ungesunden, unnatürlichen Körpermaßen in der Werbung und im Internet ein negatives Körperbild erlangen.

Tobias Ruff, Fraktionsvorsitzender: „Wir waren sehr überrascht über die Heftigkeit der Reaktionen auf unseren Antrag. Neben teils wüsten Beschimpfungen haben wir – und das ist eigentlich noch viel bedauerlicher – viele Zuschriften vor allem von Frauen bekommen, dass sie sich von sexistischen Kommentaren und Abbildungen im (Arbeits-)Alltag und auch im Internet bedroht und verletzt fühlen. So aufgeschlossen und gleichberechtigt wie wir es uns wünschen würden, ist unsere Gesellschaft leider nicht. Bei der Firma Ganser möchte ich mich für ihr schnelles Handeln bedanken. Ich hoffe, es hat ein echtes Umdenken stattgefunden.“

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