Vorfahrt für E-Autos und ÖPNV - Pilotprojekt „Blue Lane“ auf dem Mittleren Ring

Die Fraktion ÖDP/München-Liste hat heute einen Stadtratsantrag eingereicht, der einen Pilotversuch auf dem Mittleren Ring vorsieht. Zwischen der Dachauer Straße und der Arnulfstraße soll eine Fahrbahn exklusiv für Busse und E-Fahrzeuge freigegeben werden, auf der Tempo 50 statt der bisher geltenden Tempo 30 erlaubt ist. Zusätzlich sollen künftig E-Fahrzeuge auch auf Busspuren fahren dürfen.

Was BMW will, ist in München (fast) Gesetz. In der Vergangenheit brauchten die Auto-Bosse nur Wünsche zu äußern, schon wurden trotz klammer Kassen 13 Millionen Euro für Machbarkeitsstudien für den BMW-Tunnel locker gemacht. Nun ist der BMW-Wunschzettel wieder ein bisschen länger geworden – und dieses Mal ist der Wunsch sogar sinnvoll und nicht klimaschädlich.

Der BMW-Produktionsvorstand schlug vergangene Woche in einem Interview mit dem Münchner Merkur vor, dass E-Autos „attraktiver“ gemacht werden könnten, indem sie „privilegierte[n] Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eine eigene Spur auf der Autobahn“ bekommen sollten. Dadurch könne man Anreize schaffen und müsse weniger mit Verboten drohen.

Diese Anregung könnte die Landeshauptstadt in einem Verkehrspilotprojekt auf dem Mittleren Ring umsetzen. Erfahrungen aus Frankreich und Norwegen, die solche „Blue Lanes“ bereits eingeführt haben, zeigen, dass dieses Vorgehen zur Akzeptanz und Verbreitung von E-Autos beitragen kann.

Tobias Ruff, Fraktionsvorsitzender: „Mit diesem Pilotversuch wollen wir zeigen, dass München bereit ist, neue Wege für eine klimafreundliche Mobilität zu gehen. Es reicht nicht, nur über die Verkehrswende zu sprechen – wir müssen konkrete Maßnahmen ergreifen. Die Freigabe einer Spur für Busse und E-Fahrzeuge auf der Landshuter Allee ist ein wichtiger Schritt, um umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern und den öffentlichen Nahverkehr zu beschleunigen. Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass solche Initiativen die Akzeptanz von E-Fahrzeugen erhöhen und den CO₂- und Schadstoff-Ausstoß verringern können.“